Geschichte von Kirchheimbolanden
Kirchheimbolanden die "Kleine Residenz", im waldreichen Norden unserer Pfalz gelegen, seit 1368 mit Stadtrechten ausgestattet, zeigt ein unzerstörtes Stadtbild von mittelalterlicher Schönheit.
Kirchheimbolanden, die Kreisstadt des Donnersbergkreises, liegt angeschmiegt an die Hänge des Wartberges -heute Schillerhain genannt- und wird überragt von dem 687 Meter hohen Donnersberg, dem höchsten Berg der Pfalz.
Um 900 wurde ein Stift mit der schon vorhandenen Kirche, dem heiligen Remigius geweiht. Dieser Kirche verdankt die Siedlung Kirchheim -Heim bei der Kirche- ihren Namen. Kirchheim als das älteste Pfarrdorf der Umgebung wird schon im Jahre 774 erwähnt.
Als Reichslehen befand sich Kirchheim im 12. Jahrhundert bei den Herren von Bolanden, 1288 kommt es durch Heirat an die Grafen von Sponheim-Dannenfels und wieder durch Heirat an das Haus Nassau, bei welchem es 400 Jahre verblieb.
Heinrich der II. von Spanheim lässt 1368 durch Kaiser Karl IV. Kirchheim zur Stadt erheben und es mit Mauern und Türmen umgeben. Um 1284 nennt man das Dorf Kirchheim bei Bolanden, 1399 Kirchheim auf dem Gau, im 18. Jahrhundert Kirchheimboland, um im 19. Jahrhundert den Namen Kirchheimbolanden anzunehmen. Der 30-jährige Krieg verwüstete auch die Stadt Kirchheim und die orleanischen Kriege Ende des 17. Jahrhunderts hinterließen ebenfalls Spuren. Seine größte Blütezeit erlebte Kirchheim unter den Fürsten Karl August (1719 - 1753) und Karl Christian (1753 - 1788). Letzterer war mit der holländischen Prinzessin Caroline verheiratet. In dieser Zeit entstanden das Schloss mit Schlossgarten, die Hofkirche (heute Paulskirche), das Ballhaus, ein "Komödienhaus" und die schönen Kavaliersbauten in der Allee- und Amtsstraße. 1778 weilte Mozart auf Einladung der Fürstin Caroline in der "Kleinen Residenz" und spielte auch in der Hofkirche auf der Orgel. Zur Erinnerung trägt heute die Stumm-Orgel den Namen des großen Komponisten: "Mozart-Orgel" und ist in der Pauskirche zu bewundern.
1797 wurde die Pfalz und mit ihr auch Kirchheim französisch, nach den Befreiungskriegen kam sie unter bayerische Verwaltung. Im Kampf um die Einheit und Freiheit unseres Vaterlandes im Jahre 1849 gegen die Preußen fanden im Schloßgarten 17 Freischärler den Tod, denen 1872 ein Denkmal am Eingang des Friedhofes gesetzt wurde.